Umgebung - Brandenburg,
südlich von Berlin Technologiezentrum
Teltow Na ja, zum Spazierengehen ist Teltow wohl weniger ein Geheimtipp.
Der Industrie- und Technologiestandort hat sich wirtschaftlich doch recht gemausert.
Darüberhinaus kommen die "Teltower Rübchen wieder zu Ehren,
die schon von Goethe und Fontane gepriesen wurden. Doch Vorsicht! Nicht alles
was Teltower Rübchen genannt wird, ist auch wirklich eines. Wer das genauer
ergründen will, dem sei ein Besuch im Heimatmuseum empfohlen. Im ältesten
Haus Teltows im Hohen Steinweg 13 wird Geschichte richtig lebendig. Ein Museum
ganz anderer Art befindet sich im zu Teltow gehörenden Ortsteil Ruhlsdorf.
Das erste und wohl auch einzige Schweine-Museum in Deutschland gibt verblüffende
Einblicke in die Entwicklung der Schweinehaltung und die Zucht der Schwartentiere.
Richtung
Süden Nur wenige Autominuten sind es von Blankenfelde-Mahlow und
man erreicht Rangsdorf und Zossen sowie die einst verbotene Stadt Wünsdorf.
In Zossen stößt man im Stadtpark auf Überreste der ehemaligen
Stadtbefestigung. Der "Alte Krug mit seiner Ausstellung zur Heimatgeschichte
bietet allerhand sehenswertes, darunter eine original erhaltene schwarze Küche.
Wünsdorf, seit Beginn des 20. Jahrhunderts Garnisonsstadt, ist auf jeden
Fall einen Abstecher wert. Aus dem Schieß- und Exerzierplatz sowie Truppenlager
zu Kaisers Zeiten wurde die Zentrale, von der aus Nazi-Deutschland seine Truppen
dirigierte, die im Zweiten Weltkrieg ganz Europa mit Mord und Vernichtung überzogen.
Weitaus bekannter ist Wünsdorf als Sitz des Oberkommandos der sowjetischen,
respektive russischen Truppen in Deutschland, was es bis zu Beginn der 90-er Jahre
war. Eine Besichtigung der ehemaligen Bunkeranlagen sollte man sich nicht entgehen
lassen.
Wiege
des Rundfunks in Deutschland Für Technikfans hochinteressant ist
das Funkmuseum in Königs Wusterhausen. Weithin sichtbar ist ein 200
Meter hoher Sendemast. Vom Funkerberg, dem einstigen Windmühlenberg, wurde
die erste Rundfunksendung in Deutschland ausgestrahlt. Ein Weihnachtskonzert am
22. Dezember 1920, gespielt von Postbeamten. Mellensee
Der Mellensee und seine Umgebung sind immer wieder beliebte Ausflugsziele. Mit
dem Auto sind es nur wenige Minuten und man hat sein Ziel erreicht. Beim Wort
See denkt man an baden und Boot fahren oder beschauliche Ruhe zum Angeln. Das
alles ist hier zu finden. Im Naturschutzgebiet lassen sich herrliche Spaziergänge
unternehmen. Naturliebhaber werden ihre Freude an der Vielfalt der Pflanzen- und
Tierwelt haben. Empfehlenswert ist auf jeden Fall, dem Betrieb der Schleuse zuzusehen.
Klausdorf
In Klausdorf, ebenfalls am Mellensee gelegen, erwarten den Besucher ein attraktives
Strandbad mit Wasserrutsche, ein Surfstrand und natürlich ein Bootsverleih.
Die ehemalige Ziegelherstellung läßt sich auf dem Ziegeleigelände
nacherleben, wo ein historischer Ofen in Funktion bewundert werden kann.
Saalow
Eine in Europa einzigartige technische Sehenswürdigkeit
findet sich in Saalow, die 1864 erbaute Scheunenwindmühle. Als Energiequelle
wurde Zugluft genutzt. Wenn man schon mal da ist und auf Technikspuren wandelt,
dann sollte man sich auch die Paltrockwindmühle am Ortsausgang Richtung Mellensee
ansehen. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Bockwindmühle im heutigen
Berlin Schöneberg errichtet und 1903 nach Saalow umgesetzt. Bis 1971 war
sie als Mühle in Betrieb.
Zossen
Das kleine Städtchen
verdient durchaus einen Abstecher. Der Stadtpark lädt zu einem Spaziergang
ein. Dabei trifft man auf die Überreste der einstigen Festungsanlage, die
Opfer des Dreißigjährigen Krieges wurde. Die "Kleine Galerie
offeriert in ihren ständig wechselnden Ausstellungen immer neue Kunsterlebnisse.
In den Oertelschen Kalkbrennöfen wurde noch bis 1922 Kalk gebrannt. Heute
stellen die Hochöfen ein durchaus sehenswertes Industriedenkmal dar. Der
im Jahre 1898 erbaute Wasserturm wurde bis 1994 für die Versorgung Zossens
mit Wasser genutzt. Schließlich sollte man sich das älteste Haus Zossens
noch ansehen. Im Jahre 1750 als Schankstätte errichtet, war der "Alte
Krug noch bis 1982 bewohnt. Nun ist das Gebäude, liebevoll rekonstruiert,
äußerlich eine kleine Sehenswürdigkeit und vermittelt als Heimatmuseum
Einblick in die Lebensverhältnisse der Menschen der Region.
Blankensee
Am westlichen Rand des Landkreises Teltow-Fläming unweit von Trebbin findet
sich das Dorf Blankensee und das Gewässer gleichen Namens. Weit über
die Grenzen der Region hinaus ist das Bauernmuseum bekannt. Allein schon das Gebäude
selbst, 1649, also ein Jahr nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges
gebaut, fasziniert den Betrachter. Für Kinder ist das Erleben von Geschichte
besonders aufregend. Besonders toll wird es, wenn man einer Spinnerin zuschauen
kann, wie ein Faden entsteht, man gespannt der Märchenerzählerin lauscht
oder man selbst etwas tun und anfassen kann. Beliebt sind die Arbeiten mit Bienenwachs.
Ja und über das Leben der Bienen und wie Honig entsteht, informiert man sich
aus erster Quelle, direkt beim Imker. Für Kinder weit weniger interessant,
für den Ort aber dennoch sehr wichtig und sehenswert, sind das Schloss und
der Schlosspark. Christian Wilhelm von Thümen ließ die Gebäude
im Jahre 1740 erbauen. Der Park entstand nach Lennéschen Entwérfen
weit später, im Jahre 1832. Der Schriftsteller Hermann Sudermann erwarb die
Anlage im Jahre 1902 und gestaltete die Anlagen nach seinem Geschmack um. Als
Suderman-Park sind sie heute bekannt.
Großbeeren
Wer
seinen Ausflug nach Großbeeren am 23. August eines Jahres plant, der sollte
sich auf eine richtige Schlacht einstellen. Dann ist Krieg in Großbeeren
und alle feiern mit! Aus ganz Deutschland und zahlreichen Nachbarländern
strömen Militärfanatiker hierher und lassen Jahr für Jahr die Schlacht
gegen Napoleons Truppen neu aufleben. Für das Desaster Napoleons war der
preußische General Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow verantwortlich.
Und warum? Der hat sich einfach nicht an die eingefleischten Kriegsspielregeln
gehalten! Eine Schlacht fängt man frühmorgens und bei schönem Wetter
an, schließlich will der Soldat auch mal wieder Feierabend haben. Nee, aber
der von Bülow macht sich nichts draus, fängt das Hauen und Stechen nachmittags
an, dazu noch bei strömendem Regen. Unglaublich! Dafür geht er noch
in die Militärgeschichte ein und unsereins sucht an diesem Jahrestag verzweifelt
einen Parkplatz!
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